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2019

fremd und eigen

Rezeptive Porträtarbeit

Rezeptive Porträtarbeit ist kontinuierlicher Teil kunstbasierter KunstTherapie vieler Projekte und meiner eigenen Seminare, darin einbezogen die Frage nach den fremden und vertrauten Anteilen der eigenen Person. "Vor-Bilder" können genutzt werden, um Assoziationen und eigene Bilder anzuregen oder gezielt Themen zu vertiefen, indem man sich spontan aus vielfältigen Vorlagen jene aussucht, die inhaltlich oder formal anspricht.

Die präzise Wahrnehmung fremder Bilder kann Menschen helfen, ihre Einbildungs- und Wahrnehmungskraft zu stärken und zu nutzen. Abweichungen vom Original sind Anknüpfungspunkte für Gespräche und die (therapeutische) Arbeit mit dem Bild: Was unterscheidet sich wodurch? Welche Lebenshaltung eröffnen mir die Bilder? Was hat das mit mir selbst zu tun? Was würde ich gerne annehmen und was nicht?

Es ist erstaunlich, auf welche Weise sich das Eigenbild durch den Umgang mit dem Fremdbild verwandeln kann. Die Wahrnehmung der Bilder öffnet einen Erfahrungs- und Betrachtungsraum zwischen Bild, Betrachter*in und Künstler*in. Die Studierenden des Jg 2018-2020 (s. Abb.) betonten in den Porträts die Vielfalt der Menschen, ihrer Ausdrucks- und Lebensweisen, die wir (nicht nur) in unserer künstlerisch-therapeutischen, sozial engagierten Arbeit bewahren wollen.

Abb.: Ausstellung 2019 HfBK Dresden: Sina Behrens, Israel Encina Munoz, Carla Graupe, Lena Gröne, Maika Hassan-Beik, Luise Hellmann, Theresa Kreuzmann, Lisa Metz, Tabea Lösel, Magdalena Maurer, Simon Rosenthal, Joachim Seibel, Hyobin Seo, Paul Sörgel, Eva Storms, Mayka von May, Johanna Wolff
2019 Juli/ August

Expedition in die Wildnis

Kooperation mit dem Klinikum "Weißer Hirsch" • Dr. Ulrike Anderssen-Reuster

Das zweite Projekt in Kooperation mit dem Klinikum „Weißer Hirsch“ (Dr. Ulrike Anderssen-Reuster, Dr. Burkhard Jabs) erforschte mit sieben Künstler*innen des Aufbaustudiengangs KunstTherapie die eigene Seele sowie die Umgebung der Klinik, angeleitet von Stefanie Giersch und Kerstin Schrems. Was benötigt ein Aufbruch ins Ungewisse, was verbirgt sich dort, wie kommen wir zurück und was bringen wir mit?

Aus Ton entstanden Wandbilder aus vielen Einzelfliesen. Innerhalb klarer Formate fügten sich individuelle Gestaltungen (handwerklich unterstützt) gleichwertig zu einem großen Bild (Maika Hassan-Beik, Luise Hellmann).

Das vertraute Medium Stoff ermöglichte Collagen und verknüpfte Kleidungsstücke mit Erinnerungen und Assoziationen (Tabea Lösel, Lisa Metz, Hyobin Seo ).

Aus Papier entstanden vielschichtige Leuchtkastenbilder: das unspektakuläre, flächige Material schichtete sich zu fremden Welten, bot Zugang zu Licht und Schatten und zu meditativen Momenten (Joachim Seibel, Johanna Wolff). Eigene, kleine Arbeiten wurden jeweils mit nach Hause genommen.

Abb.: Poster Einladung zum Abschlussfest des Projektes • Arbeitsphasen Papier, Keramik Stoff • Leuchtkästen und eine Keramikwand

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